Skip to main content
MitgliederportalThemen im Fokus

Risiko Sturm: So schützen Sie Ihr Gewächshaus

By 28. März 2024April 16th, 2024No Comments
In den letzten Jahren traf alle zwei Jahre zu Jahresbeginn ein Orkan auf Deutschland und richtete beträchtlichen Schäden an. Im Februar 2022 Orkan Zeynep, im Februar 2020 Sabine und im Januar 2018 war es Friederike. Zudem traten in den letzten Jahren häufiger auch Sturmereignisse im Sommer auf. Diese Stürme stellen eine erhebliche Bedrohung für gärtnerische Anlagen dar, sei es im Gewächshaus oder im Freiland. Die folgenden Maßnahmen helfen Ihnen dabei, Ihr Gewächshaus oder Ihren Folientunnel sturmsicher zu machen.

 

Vorbereitende Maßnahmen: Strukturerhalt und Vorratshaltung

Sturm Schäden Folientunnel

Um ein Gewächshaus möglichst sturmsicher zu machen, ist es wichtig sicherzustellen, dass die Gewächshausstruktur intakt ist. Beschädigte Komponenten wie Glas oder Rahmen sowie lockere Verbindungen sollten repariert oder ersetzt werden. Als zusätzlichen Schutz auf der windzugewandten Seite kann eine Hecke oder Baumreihe gepflanzt werden. Zur Vorbereitung auf mögliche Bedachungsschäden empfehlen wir, Glasscheiben vorrätig zu halten. Dabei sollte die Menge etwa 10 % der Gesamtfläche des Gewächshauses umfassen.

Kurzfristige Maßnahmen: Stabilisierung und Risikominimierung

Vor einem angekündigten Sturm können kurzfristige Maßnahmen ergriffen werden, um die Gewächshauskonstruktion zu stabilisieren. Zusätzliche provisorische Windverbandsstangen stärken die Struktur. Windanfällige Bereiche können mit Klebeband oder zusätzlichen Clips verstärkt werden. Es ist ratsam, alle beweglichen Gegenstände und Materialien wie Europaletten oder Kisten nach innen zu verlagern. Lüftungsklappen sollten ab einer Windstärke von 7 – 8 auf der Beaufortskala geschlossen werden. Schattierungen und Energieschirme sollten geöffnet werden, um sie vor herabfallendem Glas zu schützen. Wenn sie intakt bleiben, können sie bei Schäden an der Bedachung den Wärmeverlust reduzieren und die Produktion schützen. Auf Freiflächen können die Stellflächen zusätzlich beschwert werden, um die Folie vor Zerreißen und Wegfliegen zu schützen. Zudem empfiehlt es sich, Gießwägen am Boden mit Seilen zu fixieren.

Sofortmaßnahmen während und nach dem Sturm

Bei Beginn des Sturms hat Sicherheit oberste Priorität – Mitarbeiter sollten das Gewächshaus daher umgehend verlassen. Stellen Sie sicher, dass das Gewächshaus bei einem Schaden nicht betreten wird, da weiterhin beschädigte oder lose Glasscheiben vom Dach fallen können. Sollte die Anzahl an beschädigten Scheiben den Vorrat an Ersatzscheiben überschreiten, ist es ratsam, schnellstmöglich Kontakt zum Glaslieferanten aufzunehmen oder ist bei Kollegen nachzufragen, ob diese noch Glasreserven haben und bereit wären, diese zur Verfügung zu stellen. Ist das Betreten gesichert, können provisorisch Löcher in der Bedachung mit Folien, Stegdoppelplatten oder OSB-Platten zeitweise abgedichtet werden. Damit schützen Sie Ihre Kulturen und verhindern, dass größere Wassermengen ins Gewächshaus eindringen. Bei Betrieben mit Gemüseproduktion sollten die Bereiche mit Glasschäden markiert werden, da diese Abschnitte aufgrund der Lebensmittelsicherheit nicht geerntet werden dürfen.

Kontaktieren Sie schnellstmöglich Ihren Risikoberater der Gartenbau-Versicherung. Dieser wird Ihnen über den gesamten Verlauf der Instandsetzung des Schadens unterstützend zur Verfügung stehen.

Risiken teilen: Versicherung von Gewächshäusern

Trotz Einhaltung der oben genannten Maßnahmen bleiben immer Restrisiken bestehen. Diese können mit einer auf den Betrieb zugeschnittene Versicherung gegen Sturm abgesichert werden.

Unsere Versicherungsprodukte beinhalten den Schutz gegen Sturmschäden für

Sturm Schäden Betrieb

  • Gewächshäuser
  • Folientunnel
  • Maschinen, technische Anlagen und Geräte
  • Kulturen
  • Betriebsgebäude und Verkaufsanlagen
  • Betriebseinrichtungen und Vorräte
  • Schäden durch Betriebsunterbrechung nach einem Sturm

Checkliste

✓ Stellen Sie sicher, dass die Gewächshausstruktur und -hülle intakt sind.
✓ Halten Sie einen Vorrat an Glasscheiben bereit.
✓ Stärken Sie die Struktur ggf. mit zusätzlichen Windverbandsstangen.
✓ Verlagern Sie bewegliche Teile nach Innen oder zurren Sie diese fest.
✓ Schließen Sie Lüftungen ab einer Windstärke von 7-8.
✓ Überprüfen Sie die Einstellungen bezüglich Sturmablüftung am Klimacomputer.
✓ Öffnen Sie Schattierungen und Energieschirme.
✓ Fixieren Sie Freiland-Gießwägen mit Seilen.
✓ Stellen Sie sicher, dass sich während des Sturms niemand im Gewächshaus aufhält. Ein Betreten sollte erst nach einer Sicherheitsprüfung erfolgen.

Fazit

Das Risiko von Sturmschäden in Gartenbaubetrieben und in der Freilandproduktion lässt sich im besten Fall vermeiden oder zumindest reduzieren. Dazu eignen sich eine Vielzahl von Vorsorgemaßnahmen sowie maßgeschneiderte Versicherungspolicen. Wichtigste Voraussetzung bleibt jedoch das entsprechende Risikobewusstsein des Gartenbau-Unternehmers. Ihr Risikoberater informiert Sie gerne über Präventionsmöglichkeiten und die passende Versicherungslösung.

Unser Schutz für Sie

Unsere Versicherungslösungen zeichnen sich durch einen modularen Aufbau aus. Damit bieten wir Ihnen einen umfassenden und auf Ihren Betrieb individuell zugeschnittenen Versicherungsschutz. Informieren Sie sich jetzt unter https://gartenbau-versicherung.de/sicherheit/ oder kontaktieren Sie Ihren Risikoberater vor Ort.

Sturmprävention: Risikoberater Norbert Schulz fasst in diesem Video die wichtigsten Maßnahmen zusammen: https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7120401276915343361