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„Was kann in einem Gewächshaus schon brennen?“

By 24. Juni 2024Juli 18th, 2024No Comments
Das Brandrisiko in Gartenbaubetrieben ist nicht zu unterschätzen. Etliche Gefahrenherde wie beispielsweise veraltete und leicht entflammbare Schirmmaterialien, falsch gelagerte Kunststofftöpfe und umfangreiche Karton-Verpackungsmaterialien bergen eine hohe Brandlast. Dabei können schon einfache Maßnahmen zu einer Risikominimierung im Betrieb beitragen.

Ein technischer Defekt, ein Brennglaseffekt und eine Feuerwerksrakete – drei unterschiedliche Ursachen, ein verheerendes Ergebnis: Großbrände, die eine Bio-Gärtnerei, einen Callunen-Betrieb und einen Gartenbau- und Floristikbetrieb zerstörten. Hätten diese Brände ganz oder zumindest teilweise verhindert werden können?

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Risiken erkennen – analysieren – reduzieren

Der wichtigste Schritt zur Vermeidung von Bränden in Gartenbaubetrieben ist die Erfassung und Minimierung der Risiken. Mit einer gründlichen Gefahrenanalyse und Beratung durch unsere Experten senken Sie das Brandrisiko effektiv. Lesen Sie im Folgenden, wie Sie Ihren Betrieb schützen können:

1. Effektive Maßnahmen zur Reduktion des Brandrisikos:

  • Klare Strukturen und Ordnung im Gartenbaubetrieb schaffen und für Mitarbeitende verbindlich vorgeben.
  • Lagerung von Materialien in festgelegten Bereichen: Vor allem leicht entzündliche Materialien sollten sicher und ordnungsgemäß gelagert werden, idealerweise in dafür vorgesehenen Bereichen außerhalb des Gewächshauses. Die Lagerung sollte so erfolgen, dass Risiken wie Brandstiftung oder Brennglaseffekte im Außenbereich soweit möglich ausgeschlossen werden können.
  • LI-Ionen Akkus in speziellen feuerfesten Schränken lagern und aufladen
  • Schulung der Mitarbeiter: Mitarbeiter für die Gefahren von Bränden sensibilisieren und über angemessene Verhaltensweisen im Falle eines Brandes informieren. Dies beinhaltet auch Schulungen zur sicheren Handhabung von brennbaren Materialien.
  • Umfassenden Notfallplan erstellen und regelmäßig mit den Mitarbeitenden besprechen, um im Falle eines Brandes schnell und effektiv handeln zu können.
  • Regelmäßige Wartung von Elektroanlagen, elektrischen und elektronischen Geräten: Anlagen und Geräte regelmäßig von qualifiziertem Fachpersonal warten und prüfen lassen, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren und keine Brandgefahr darstellen. Thermografie-Scans ermitteln Schwachstellen und Mängel auch in Schaltschränken.
  • Installation von Brandmeldesystemen und Feuerlöschern: Brandmeldesysteme und Feuerlöschern im Betrieb tragen dazu bei, Brände frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen, bevor sie sich ausbreiten können.
  • Bei Planung von Neubauten und baulichen Veränderungen sind Brandschutzvorschriften unbedingt zu berücksichtigen. Oft als übertrieben und bürokratisch empfunden, dienen sie dem Schutz von Menschenleben und der Sicherheit des Betriebs.

2. Bauliche und technische Maßnahmen

Schwerpunkt Energieschirme

Besonders durch die horizontale Schirminstallation breitet sich ein Brand schnell im gesamten Gewächshaus aus. Der Grad der Entflammbarkeit des Gewebematerials bestimmt dabei besonders das Schadenausmaß. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass sich Brände durch leicht entflammbare Gewebematerialien besonders schnell und flächig ausbreiten. Die Gartenbau-Versicherung empfiehlt daher seit Jahren die Verwendung von schwer entflammbaren Schirmmaterialien. Bei Neubauten, Neuinstallationen oder bei der Änderung von Energieschirmen sind die oben genannten Materialien für den Abschluss einer Versicherungspolice zwingend vorgeschrieben.

Innenansicht eines Gewächshausbrandes

Weitere mögliche Risiken und Ursachen von Bränden

  • Ladestationen für Elektrofahrzeuge und für Akkugeräte: Kurzschlüsse sind hier möglich,
    B. durch Überlastung.
  • Assimilationslampen erzeugen hohe Temperaturen, ihre Konstruktion besteht oft aus Kunststoff und sie sollten auf keinen Fall zu nahe an Energieschirmen installiert werden.
  • Grundsätzlich sollten alle stromführenden Geräte über eine technisch einwandfreie Verkabelung sowie über einwandfreie Stecker und Steckdosen verfügen, möglichst mit einer höheren IP-Schutzklasse, in Gewächshäusern mindestens IP44.
  • Bei der Unterverteilung von Stromabnehmern ist die netzseitige Absicherung zu optimieren. Die „Reihenschaltung“ mehrerer Stromabnehmer führt zu Überlastungen, die Überhitzung der Leitungen zur Folge haben können.

3. Risiken teilen: Versicherungsschutz prüfen

Trotz Einhaltung der oben genannten Maßnahmen bleiben immer Restrisiken bestehen. Diese können mit auf den Betrieb zugeschnittene Versicherungslösungen abgesichert werden.

Unsere Versicherungsprodukte beinhalten den Schutz gegen Feuerschäden für

✓ Gewächshäuser

✓ Folientunnel

✓ Maschinen, technische Anlagen und Geräte

✓ Kulturen

✓ Betriebsgebäude und Verkaufsanlagen

✓ Betriebseinrichtungen und Vorräte

✓ Schäden durch Betriebsunterbrechung nach einem Brand

Fazit

Das Risiko von Bränden oder gar Großbränden in Gartenbaubetrieben lässt sich im besten Fall vermeiden oder zumindest reduzieren. Dazu eignen sich eine Vielzahl von Vorsorgemaßnahmen sowie maßgeschneiderte Versicherungspolicen. Wichtigste Voraussetzung bleibt jedoch das entsprechende Risikobewusstsein des Gartenbau-Unternehmers. Ihr Risikoberater informiert Sie gerne über Präventionsmöglichkeiten und die passende Versicherungslösung.

Checkliste

✓ Lagern Sie keine leicht brennbaren Materialien außerhalb von Gewächshäusern oder Gebäuden.

✓ Lagern Sie brennbare Güter und notwendiges brennbares Material in feuerfesten (z.B. gemauerten) und geschlossenen Räumen.

✓ Maschinen- und Heizungsräume nicht zweckentfremden, z. B. als Lager für brennbare Stoffe.

✓ Elektrische Anlagen und Geräte regelmäßig überprüfen; insbesondere Schaltschränke.

✓ Verwenden Sie keine Mehrfachsteckdosen, um Überlastungen zu vermeiden. Achten Sie insbesondere auch in Küchen, Sozialräumen und Mitarbeiterwohnungen darauf, dass keine Mehrfachsteckdosen unsachgemäß genutzt werden.

✓ Reinigen Sie regelmäßig Steckdosen, um die Gefahr von Kurzschlüssen zu verringern.

✓ Warten Sie technische Geräte regelmäßig.

✓ Schließen Sie Maschinen- und Heizungsräume.

✓ Reparieren oder ersetzen Sie beschädigte Teile schnellstmöglich.

✓ Bei Arbeiten mit offener Flamme oder Funkenflug brennbares Material schützen.

✓ Halten Sie immer einen Feuerlöscher bereit.

✓ Machen Sie die Feuerwehr auf Ihren Betrieb aufmerksam, z. B. durch Übungen oder Betriebsbesichtigungen. Stellen Sie Einsatzpläne zur Verfügung.

✓ Ersetzen Sie leicht brennbare Energieschirme durch schwerentflammbares Schirmmaterial.

✓ Verwenden Sie feuerfeste Materialien für neue Dächer oder Gebäude.

✓ Sensible Betriebsbereiche mit einer Brandmeldeanlage und ggf. einer Sprinkleranlage ausstatten oder nachrüsten

 

Auch interssant: BzB „Gefahr Mehrfachsteckdosen – Was zu beachten ist“

 

Unser Schutz für Sie

Unsere Versicherungslösungen zeichnen sich durch einen modularen Aufbau aus. Damit bieten wir Ihnen einen umfassenden und auf Ihren Betrieb individuell zugeschnittenen Versicherungsschutz. Informieren Sie sich jetzt unter https://gartenbau-versicherung.de/sicherheit/ oder kontaktieren Sie Ihren Risikoberater vor Ort.

 

Melden Sie den Schaden SCHNELL & UNBÜROKRATISCH.

 

Telefon: +49 611 56 94-0

E-Mail:  Schaden@GeVau.de

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