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Aktuell

Erneut überdurchschnittliches Schadenjahr 2022

Gartenbau-Versicherung zieht Schadenbilanz für das Jahr 2022

Das zweite Jahr in Folge blickt die Gartenbau-Versicherung auf ein deutlich überdurchschnittliches Schadenjahr zurück. Über 50 Millionen Euro wurden an die Mitglieder des Versicherungsvereins ausgezahlt oder stehen – in geringem Umfang – noch bereit. Denn nach wie vor sorgt der Material- und Handwerkermangel vielerorts für Verzögerungen. Die Schadenquote im Direktgeschäft betrug 69 %. Jeder fünfte Mitgliedsbetrieb meldete 2022 einen Schaden.

Dabei wurde für Sturmschäden sogar mehr Geld ausgezahlt als die Mitglieder für dieses Risiko eingezahlt hatten. Alleine das Sturmtrio Ylenia, Zeynep und Antonia, das im Februar 2022 mehrere Tage über Deutschland, Frankreich und die Niederlande fegte, sorgte für fast 1.000 Schäden über insgesamt 11,2 Mio. Euro. Ein weiterer regionaler Schwerpunkt war die italienische Westküste, die im Sommer mehrfach von schweren Stürmen bis hin zu Tornados getroffen wurde. Auch hierfür gingen die Schadenleistungen in die Millionen – alleine für das größte Einzelereignis Mitte August 2022 wurden 4,7 Mio. Euro fällig.

Nach Sturm war Hagel im Jahr 2022 die zweithäufigste Ursache für Schäden. Vor allem in Frankreich gingen viele Scheiben zu Bruch, etwa rund um das dicht besiedelte Gartenbauzentrum in Orléans. 7 Mio. Euro fielen in Frankreich allein im Juni für Hagelschäden an, davon fast 5 Mio. Euro für das Ereignis bei Orléans.

Doch nicht nur Naturereignisse sorgten für hohe Auszahlungen. In Deutschland entstanden die meisten Schäden im Jahr 2022 durch technisches Versagen oder Quarantäneschaderreger. So traf das Jordanvirus ToBRFV mehrere deutsche Tomatenbetriebe mit Schadensummen jeweils im sechsstelligen Bereich.

Vorstandsvorsitzender Christian Senft hebt angesichts der letzten beiden Schadenjahre vor allem die geglückte Internationalisierung des Spezialversicherers positiv hervor: „Die letzten beiden Jahre haben wieder gezeigt, wie wichtig eine breite regionale Streuung unserer Mitglieder ist. Nur so können wir auch im Klimawandel einen bezahlbaren und guten Schutz anbieten.“ 2022 hatten die ersten Mitglieder in Polen Verträge abgeschlossen, insgesamt ist die Gartenbau-Versicherung dadurch nun in 8 Ländern aktiv.

Durch das starke Wachstum im Ausland konnte die Gartenbau-Versicherung ihre qualifizierten Teams für die Schadenbearbeitung im Jahr 2022 auch außerhalb Deutschlands weiter ausbauen. „Ein Schaden im Elsass wird genauso schnell und professionell bearbeitet wie im angrenzenden Baden“, betont Senft. „Denn unsere hohen Ansprüche an unsere Dienstleistung gelten überall, und wir helfen jedem Mitglied in einer Notlage schnell, kompetent und persönlich. Das hat im Jahr 2022 nach den Rückmeldungen, die wir erhalten, wieder hervorragend geklappt.“

Gleichzeitig sei dieser Anspruch auch der Leitgedanke eines Digitalisierungsprojekts, das in diesem Jahr startet, erläutert Senft weiter. Denn der Schadenprozess soll reformiert werden, um die sehr hohe Zufriedenheit der Mitglieder auch in Zukunft mindestens zu sichern und gleichzeitig intern noch effizienter zu werden. „Unser erstes Ziel ist es, für unsere Mitglieder noch schneller und besser zu werden. Auch bei extremen Ereignissen, die durch den Klimawandel wahrscheinlicher werden. Außerdem sollen unsere Teams in der Zentrale und vor Ort mehr Zeit haben, ihre menschlichen Qualitäten in der Beratung und bei der persönlichen Unterstützung unserer Mitglieder einzusetzen. Hierfür stellen wir in diesem Jahr wichtige Weichen“, fasst Senft abschließend zusammen.

Hohe Schäden – vom Jordanvirus befallene Tomaten aus deutschen Betrieben

Hagel in Frankreich bei Orléans, Bildrecht für dieses Foto orleans-drone.com